Motorrad Pflichtstunden
Motorrad Pflichtstunden
– Diese erlebte ich heute gleich zweifach im Doppelpack. Motorrad Pflichtstunden auf der Autobahn zu verbringen, ist zwar nicht ganz so schön, wie das Absolvieren von Motorrad Fahrstunden auf der Landstrasse, doch bevor ich mich schlagen lasse, fahre ich lieber mehrfach mit dem Motorrad die Autobahnauffahrten auf und ab. (Das wohlig, breite Grinsen beim Schreiben dieser Zeilen dürft ihr euch jetzt gern vorstellen.) Mein Fahrlehrer hat sich heute wirklich viel Zeit für mich genommen. Ich dachte zwar, dass wir mit den Motorrad Grundfahrübungen beginnen werden, die es noch zu absolvieren gilt, bevor ich zur praktischen Fahrprüfung durchstarte, doch wieder einmal hatte ich mich geirrt.
Eigentlich wäre es logisch, dass wir langsam mit den Grundfahrübungen anfangen, doch sich erst einmal die Gedanken des der vergangenen Woche vom Fahrtwind auf der Autobahn verwehen lassen, ist ein guter Start in das Wochenende.
Eine Woche saß ich jetzt nicht auf „meinem“ Prüfungsmotorrad. Kennt Ihr dieses Gefühl der Sehnsucht, die sich einfach nicht von anderen Manövern und Gedanken ablenken lässt? Vielleicht ist es auch die Ungeduld, die sich nicht zügeln lassen will, aber wenn ich zum Absolvieren der Motorrad Pflichtstunden auf das Motorrad steige, merke ich es ganz deutlich.
Mir fehlt das tägliche Üben der Grundfahrübungen auf der „Großen“, vielleicht hätte ich auch deswegen gern mit den Grundfahrübungen angefangen. Aber egal, Motorrad Pflichtstunden auf der Autobahn sollen heute abgeschlossen werden und standen nun einmal zuerst an.
Ich war sehr konzentriert, die ganze Autobahnfahrt über. Mein besonderes Highlight auf der Autobahn war die fast seichte Erhöhung der Geschwindigkeit auf 180 km/h. Dieses Tempo bemerkte ich weniger durch das Fahren, eher durch den ruckelnden und zuckenden, geflochtenen Zopf und das leicht vibrierende Visier meines Motorradhelms. Beim Schreiben der Zeilen keimt ein positives Gefühl auf. Ich bin immer noch stolz, dass es mir gelang, an dem Hinterrad des Motorrades meines Fahrlehrers zu bleiben. Er hat mich nicht abgehängt. Ich „klebte“ förmlich an ihm. Mein Abstand zu seinem Motorrad bliebt konstant, während er auf dem Autobahnteilstück ohne Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km/h auf knapp 200 km/h beschleunigte.
Als wir diesen Samstag auf dem Autobahnparkplatz anhielten, gab es im Vergleich zur Motorrad Pflichtstunde Autobahn von letzter Woche, keine Standpauke. Im Gegenteil, es war sehr angenehm. Er erkundigte sich, wie mir die Autobahnfahrt gefallen hat, ob alles mit mir in Ordnung sei und wie mir die schnelle Fahrt gefallen hat. Er vermutete, dass mir die praktizierte Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h besonders gut gefallen hätte, doch so genau kann ich auch jetzt kein Urteil fällen. Auf seine Vermutung entgegnete ich, dass mich dieses Tempo überraschte. Ich hatte nicht auf die Geschwindigkeitsanzeige geachtet, dafür war ich viel zu sehr mit dem Praktizieren des Fahrbahnwechsels während der unzähligen Überholfahrgänge beschäftigt.
Mein Ziel war es, nicht am Lenker zu zerren, wenn wir nach rechts oder links wedelten, sondern die Hüfte bzw. die Oberschenkel zur Entlastung der Arme einzusetzen. Wenngleich ich mich auch noch nicht so recht an das manuelle Betätigen des Blinkerknopfes gewöhnt habe, wird das hoffentlich mir bald in Fleisch und Blut übergehen und wie von selbst funktionieren.
Was ich aber heute schon sagen kann, so wird das Kurvenfahren meine zukünftige Lieblingsbeschäftigung auf dem Motorrad sein.