Motorradkauf – privat oder Händler?
Motorrad Auswahl – Probefahren – Kaufen und Warten?
Motorradkauf von privat oder lieber vom Händler? Welche Erfahrungen habt Ihr beim Gebraucht-Motorradkauf gemacht? Wann lohnt sich der Kauf beim Händler?
Nachdem ich zwei Motorräder von privat gekauft hatte, mit der ersten einen Glücksgriff und dann leider mit der zweiten eher einen Griff daneben machte, war ich fest entschlossen, das nächste Motorrad beim Händler zu kaufen.
Sicherheitsaspekte ließen mich zu diesem Entschluss kommen. Doch auch unter Händlern gibt es schwarze Schafe, dachte ich mir. Offen gestanden tat ich mich auch etwas schwer damit, im Süden Deutschlands einen geeigneten Motorradhändler zu finden. In Hamburg hatte sich unterbewußt ein gewisses Vertrauen zu den dortigen Yamaha-Händlern aufgebaut, doch hier in der Oberpfalz?
Die Ladenöffnungszeiten am Wochenende sind in Bayern etwas anders als in Hamburg. Außerdem liegen die nächstgrößeren Städte mit entsprechenden Niederlassungen der Motorradhersteller etwas weiter entfernt. Ein weiterer Aspekt ist, dass lt. Statistik eher die typisch bayrischen Motorradtypen hier das Rennen machen und weniger die von mir heißgeliebten Sportler aus Fernost vertreten sind.
Nun denn, es ist so wie es ist und nach verschiedensten Anläufen am Wochenende dann bis 12.00 Uhr entsprechende Motorradhändler aufzusuchen, gelang auch letztendlich.
Doch mein Vorhaben, mein zukünfiges Motorrad von einem Händler zu kaufen, gleichte eher einem Abenteuer.
Die Kontaktaufnahme zu diesem besagten Händler startete ich mit der Frage nach den Öffnungszeiten und endete in einem Desaster.
Probefahrt vor Motorradkauf schienen bei diesem Händler nicht möglich zu sein. Kaufen wie gesehen, war stattdessen sein Motto. Kurzum, ich kaufte letztendlich mein aktuelles Gebraucht-Motorrad aus privater Hand.
Grund: Von privat wurde mir die Bitte auf eine Tuchfühlung zu meinem zukünftigen Motorrad nicht verwehrt. Im Gegensatz zu dem 150 km entfernt liegenden Händler baute sich erstes Vertrauen zu dem Verkäufer und zur Maschine auf.
Noch größeres Vertrauen entsteht durch die Wartung
Und diese werde ich in jedem Fall bei meinem neu erworbenen Motorrad durchführen, allein um mir einen erneuten, unfreiwilligen Abgang von der Maschine zu ersparen. Ein TÜV Bericht oder mäßig gepflegtes Scheckheft reicht mir nicht mehr aus. Das Thema ist bei mir durch.
Stand heute, ist meine Neue frisch gewartet. Sie hat einen neuen Reifensatz, Michelin Pilot Power 3 und neue Bremsklötze vorn erhalten. Außerdem habe ich bei Ihr Bremsflüssigkeit, Öl und Ölfilter getauscht. Desweiteren habe ich das Fahrwerk auf meine Größe und Gewicht einstellen lassen, so dass ich mehr Gefühl für die Neue in den Kurven erhalte.
Ergebnis: Nach der ersten Testfahrt heute, kann ich sagen, dass sie sich gut anfühlt. Ich hoffe, dass sich das vertraute Fahrgefühl einstellt und sie ebenso durch die Kurven schnurrt und gleitet, wie meine erste, so dass es noch viele zukünftigen Ausfahrten mit Ihr geben wird.
Ich wünsche mir, dass vorerst ein weiterer Motorradkauf erst einmal nicht kommen wird und wenn doch, dann hält sich bei mir die Präferenz, mein zukünftiges Motorrad ruhig weiterhin von privat zu kaufen.
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PS: Für diejenigen unter euch, die auch eine RN09 von Yamaha fahren, sei an dieser Stelle der Hinweis auf die Fahrwerkseinstellung genannt:
Yamaha R1 RN09 Fahrwerkseinstellung
- Yamaha R1 2002 Normalbetrieb,
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Hinten: Zug 13 Klicks auf Druck 6 Klicks auf 4. Stufe - Yamaha R1 2002 Rennstrecke,
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Hinten:Zug 13 Klicks auf Druck 3 Klicks auf 4. Stufe - Yamaha YZF-R1 2003 Landstrasse,
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Hinten:Zug 15 Klicks auf Druck 9 Klicks auf 3. Position - Yamaha YZF-R1 2003 Rennstrecke ,
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(Bild-Quelle: Bedienungsanleitung Yamaha YZF-R1 RN09)